Die 5 häufigsten Ursachen einer Angststörung - Das sind die Auslöser

Immer mehr Menschen in Österreich und Deutschland leiden an einer Angststörung. Doch lange war nicht klar, welche Ursachen eine Angststörung auslösen.

Wir haben neue Studien ausgewertet und für dich eine Übersicht der häufigsten Ursachen einer Angststörung gefunden. 

Die häufigsten Ursachen einer Angststörung

Neue Studien zeigen, dass folgende 5 Auslöser am häufigsten zu einer Angsterkrankung oder Angststörung führen:

  1. Chronische, hohe Stressbelastung
  2. Genetische Veranlagung (Vererbung)
  3. Körperliche Erkrankungen
  4. Neurotransmitter-Ungleichgewicht
  5. Traumas und PTBS 

[Zur Studie The National Comorbidity Survey Replication (NCS-R)]

Ursachen einer Angststörung

Doch auch „neue“ Ursachen werden häufiger. So fanden die Forscher heraus, dass immer mehr Menschen aufgrund der häufigen Social-Media Nutzung stärkeren inneren Druck verspüren und hinter ihrer persönlichen Erwartungshaltung bleiben. Doch mehr dazu am Ende des Artikels. 

1.) Häufigste Ursache einer Angsterkrankung:
Chronische, hohe Stressbelastung

In einer Welt, in welcher alles schneller, höher und weiter gehen muss, ist es nicht überraschend, dass Angststörungen durch Stress zum häufigsten Auslöser der Krankheit geworden ist. Dies bestätigen weltweit Experten für Angst-Forschung.
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Früher war Stress meist zeitlich begrenzt: Ein Projekt musste abgeschlossen werden, ein Termin stand an.

Heute ist er allgegenwärtig

  • Permanente Erreichbarkeit durch Smartphones
  • Flut von E-Mails und
  • die Erwartung, immer produktiv zu sein

führen dazu, dass viele das Gefühl haben, nie abschalten zu können.

Die Wandlung hin zum „perfekten Office-Mitarbeiter“ – effizient, immer erreichbar und multitaskingfähig – mag auf den ersten Blick beeindruckend wirken. Doch dieser Leistungsdruck hinterlässt Spuren.

 

Stress ist messbar geworden

Stress kann heute mit modernen Methoden wie der Analyse der Herzratenvariabilität (HRV) oder durch biochemische Marker wie Cortisol im Speichel oder Blut gemessen werden.

Eine hohe HRV ist ein Zeichen für ein gesundes Stressmanagement, während eine niedrige HRV auf chronischen Stress hindeutet.

Möchtest du deinen Stress messen, wäre die beste Anlaufstelle der Hausarzt, welcher dich an einen Spezialisten überweist.

Diese Messung könnten zukünftig zur Burnout-Prävention eingesetzt werden. 

3 Tipps zur Stressreduktion

Richtig atmen – Dein Körper zur Ruhe bringen
Tiefes, bewusstes Atmen ist ein einfacher und effektiver Weg, um deinen Körper zu beruhigen und Stress abzubauen. Flaches Atmen hingegen kann Ängste verstärken. Übe regelmäßig Atemtechniken wie die 4-7-8-Methode.

Bewegung – Der natürliche Stressabbau
Regelmäßiger Sport oder Bewegung im Alltag sind wahre Stresskiller. Aktivitäten wie Joggen, Radfahren oder Yoga stärken nicht nur dein Herz, sondern helfen deinem Körper, Stresshormone abzubauen. 

Entspannung – Finde deine innere Balance
Techniken wie progressive Muskelentspannung, Meditation oder Yoga können dir helfen, Stress zu reduzieren und Ruhe zu finden. 

Genetische Veranlagung (Vererbung)

Hast du dich jemals gefragt, warum manche Menschen scheinbar grundlos unter Ängsten leiden. Tatsächlich spielen unsere Gene dabei eine größere Rolle, als viele denken. 

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5 Mal höheres Risiko Angststörung zu entwickeln

Wie die Studie Familie und ihr Einfluss auf die psychische Entwicklung in Kindheit und Jugendzeit zeigt, haben Kinder von Eltern mit Angststörungen ein bis zu fünfmal höheres Risiko, selbst an einer Angststörung zu erkranken.

Zur Studie

Doch warum machen uns unsere Gene oftmals krank?

Die Genetik schlägt hier durch, weil bestimmte Gene, vererbt werden, welche für

  • die an der Regulation von Stressreaktionen
  • der Verarbeitung von Emotionen und
  • Erzeugung Neurotransmittern wie Serotonin

beteiligt sind. 

Kann man eine Vererbung „schlechter Gene“ verhindern?

Das ist unter Wissenschaftlern umstritten.

Untersuchungen zeigen jedoch, dass frühe Interventionen wie Stressbewältigungstraining oder psychologische Betreuung spätere Folgeerkrankungen teilweise verhindern können. 

Körperliche Erkrankungen

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Der Körper kann direkt eine Angststörung auslösen – Dies ist mittlerweile belegt

Oft wird unterschätzt, wie stark unser Körper und unsere Psyche miteinander verbunden sind. Besonders chronische Krankheiten können Angststörungen auslösen – wie neue Studien zeigen. 

Welche Krankheiten sind besonder gefährlich für die Entstehung einer Angsterkrankung?

  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose):
    Die Schilddrüse reguliert unseren Stoffwechsel. Wenn sie überaktiv ist, führt das oft zu Herzrasen, Zittern oder innerer Unruhe – Symptome, die einerseits als Angst missverstanden werden können – jedoch andererseits nachweislich Angststörungen auslösen können.
  • Fibromyalgie: Diese chronische Schmerzerkrankung bringt nicht nur körperliche Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen mit sich, sondern auch Erschöpfung und erhöhte Stressanfälligkeit. Es ist kein Wunder, dass viele Betroffene zusätzlich unter Angststörungen leiden.
  • Atemwegserkrankungen wie Asthma: Atemnot oder das Gefühl, keine Luft zu bekommen, verstärken das Gefühl von Kontrollverlust – ein häufiger Auslöser für Ängste.
  • Nährstoffmangel: Besonders ein Vitamin-D-Mangel wird mit erhöhten Angstzuständen in Verbindung gebracht. Auch ein Mangel an Magnesium oder B-Vitaminen kann das Nervensystem irritieren und Stressreaktionen verstärken.
  • Kann Gluten Angst auslösen? Ja, wie eine neue Untersuchung zeigt. Bei einer Unvergräglichkeit entsteht eine entzündliche Reaktion im Darms, welche zu einer reduzierten Neurotransmitterproduktion im Gehirn führt.

Achte auf diese Werte bei der Vorsorgeuntersuchung

  • Schilddrüsenwerte (TSH, T3, T4): Diese Werte zeigen, ob deine Schilddrüse über- oder unteraktiv ist – beides kann Symptome wie Herzrasen, Unruhe oder Müdigkeit auslösen, die Angst verstärken.
  • Blutdruck und Herzgesundheit: Ein erhöhter Blutdruck oder ein auffälliges EKG können auf Herz-Kreislauf-Probleme hinweisen, die körperliche Symptome wie Herzklopfen oder Atemnot verursachen – oft Auslöser für Panikgefühle.

  • Nährstoffstatus: Vitamin D unterstützt die Serotoninproduktion, Magnesium beruhigt das Nervensystem, und B-Vitamine sind entscheidend für die Energieversorgung der Zellen – ein Mangel kann Stress und Ängste verstärken.

Traumas und PTBS

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Die meisten Menschen erleben in Ihrem Leben mindestens ein Trauma. Jedoch können manche mit diesen Erlebnissen besser umgehen als andere.  

Bei Personen, welche eine schlecht ausgepräte Stressverarbeitung oder fehlendes Urvertrauen haben, kann dadurch eine Angststörung oder eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ausgelöst werden.

Das Trauma sorgt also dafür, dass unser Gehrin diesen Moment nicht hinter sich lassen kann und aus Angst vor einem erneuten Durchleben in ständiger Alarmbereitschaft bleibt. 

Scheinar harmlose Trigger wie Gerüche, Geräusche oder Orte können plötzlich intensive Angst auslösen.

Häufige Missverständnisse zu PTBS und Traumas

Lange Zeit war der Irrtum verbreitet, dass nur scheinbar „extreme“ Ereignisse wie ein Kriegserlebnis oder eine Naturkatastrophe ein Traum oder PTBS auslösen können.

Das ist jedoch nun ganz klar als Irrtum identifiziert. Tatsächlich können auch scheinbar „kleinere“ Ereignisse wie ein Unfall oder eine Trennung für manche MEnschen traumatisch sein.

Manche meinen, man müsse stark genug sein, ein Trauma „einfach zu vergessen“ – das ist jedoch oft ohne Unterstützung kaum möglich.

Hohe Heilungschancen bei PTBS durch EMDR-Therapie
 
MDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine wissenschaftlich fundierte Therapie, die besonders bei der Behandlung von Traumata und Angststörungen eingesetzt wird. 

Dabei werden belastende Erinnerungen durch gezielte Augenbewegungen oder bilaterale Stimulation neu verarbeitet, sodass ihre emotionale Ladung reduziert wird. Der Vorteil gegenüber anderen Therapieformen liegt in der schnellen Wirkung und der schonenden Verarbeitung, ohne dass Betroffene das Trauma ständig erneut durchleben müssen. 

Neurotransmitter-Ungleichgewicht

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Das Gehirn wird durch Neurotrasmitter gesteuert

Unser Gehirn ist ein Netzwerk aus Nervezellen, as durch chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, gesteuert wird.

Diese Stoffe, wie Serotonin, Dopamin und GABA, beeinflussen unsere Stimmung, unser Verhalten und unsere Stressreaktionen. Ein Ungleichgewicht dieser Neurotransmitter kann direkt zu Angststörungen führen, da das Nervensystem überreizt wird oder nicht mehr richtig „abschalten“ kann.

Anti-Baby-Pille im Fokus der Neurotransmitter-Veränderung

Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass Angstkrankungen durch Hormonelle Veränderungen, wie sie beispielsweise durch die Einnahme der Antibabypille ausgelöst werden können. Durch die entstehende Balance von Botenstoffen wie Serotonin oder GABA kann eine Angststörung durch die Pille auslösen.

 

Wie entsteht ein Neurotransmitter-Ungleichgewicht?

  • Chronischer Stress reduziert die Serotonin-Produktion, was uns anfälliger für Ängste macht.
  • Bestimmte Erkrankungen wie eine Schilddrüsen-Überfunktion können die Neurotransmitter-Regulation stören.
  • Nicht nur körperliche oder genetische Faktoren beeinflussen das Risiko für Angststörungen – dabei kann Drogenkonsum eine entscheidende Rolle spielen. Welche Drogen Angsterkrankungen auslösen können, ist mittlerweile gut erforscht: Cannabis, Amphetamine oder sogar Alkohol können die Balance der Neurotransmitter durcheinanderbringen und Ängste auslösen.

Was tun gegen Neurotransmitter-Ungleichgewicht?

Ein Neurotransmitter-Ungleichgewicht äußert sich oft durch Symptome wie:

  • innere Unruhe
  • Schlafstörungen oder
  • anhaltende Ängste,

die durch Blut- oder Urintests festgestellt werden können. 

Dabei werden Konzentrationen von Botenstoffen wie Serotonin (niedrig: < 120 ng/mL), Noradrenalin (hoch: > 600 pg/mL) und GABA überprüft, da diese direkt das Stress- und Angstempfinden beeinflussen. 

Ein ausgeglichener GABA-Spiegel ist wichtig, da dieser beruhigend wirkt, während ein Ungleichgewicht häufig zu verstärkten Ängsten führt. 

Mit einer Kombination aus gezielter Ernährung, Nahrungsergänzungsmitteln, Bewegung und, falls notwendig, medikamentöser Unterstützung kann das Gleichgewicht wiederhergestellt werden.

Fazit:

Die Ursachen einer Angststörung werden mittlerweile immer besser verstanden. Es ist erfreulich, dass diverse Auslöser, wie Neurotransmitter-Ungleichgewichte, hormonelle Veränderungen oder Nährstoffmängel, mittlerweile klar messbar sind.

Weitere Ursachen einer Angststörung 

Doch nicht nur die 5 genannten Ursachen können eine Angststörung auslösen. Neue Studien zeigen, dass sowohl die häufige Nutzung von Social Media zu hohem inneren Druck und unrealistischen Erwartungshaltungen führen. 

Daneben ist zudem chronischer Schlafmangel ein häufiger Auslöser einer Angststörung, da er die Fähigkeit des Gehirns, Stress zu regulieren, erheblich beeinträchtigt. Menschen, die regelmäßig unter Schlafproblemen leiden, zeigen eine verstärkte Aktivität in den für Angstreaktionen verantwortlichen Gehirnarealen, was das Risiko für eine Angststörung erhöht.

Auch ernährungsbedingte Faktoren spielen eine größere Rolle, als lange angenommen wurde. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen, insbesondere

  • Magnesium
  • Vitamin B12 und
  • Omega-3-Fettsäuren,

kann das Nervensystem destabilisieren und zu erhöhter Reizbarkeit sowie verstärkter Angst führen.

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